Der kurze und knackige Name RH77 setzt sich zusammen aus den Initialen des Gründers René Haselbacher und seinem Geburtsjahr 1977. Der ehemalige Radprofi war mehrfacher Starter bei der Tour de France und vertrat Österreich im Jahr 2000 bei den Olympischen Sommerspielen in Sydney. Schon in seiner Zeit als Profi, hatte er bei Teams wie Gerolsteiner und Astana Mitspracherecht was die Bekleidung der Mannschaft anging.

 

RH77 Haselbacher Cycling Wear

 

Damals versuchte er bereits die Materialien und das Design so auszuwählen, dass sie optimal für seine Träger waren. Die Liebe zum Detail begann jedoch weitaus früher. In seiner Jugend musste seine Mutter ihm seine Trikots enger nähen, damit sie perfekt saßen.

Nun stellt er seine Radbekleidung selbst her, um seinen Kunden ein ebenso perfektes Outfit für den Radsport zu schaffen. Nicht nur in Sachen Passform und Qualität überzeugt die Sportbekleidung RH77, sondern auch durch trendige und zeitgemäße Designs.

 

 

Hinter der Marke stecken Mitarbeiter, die sowohl in Österreich als auch in Südafrika stationiert sind und ein junges und starkes Kollegium bilden, welches sich in den hochwertigen Produkten widerspiegelt.

Manufactured in Europe, developed in Austria and designed in South Africa.

#LookProRideSlow

 Haselbacher wurde am 10. April 2017 von SIGI LÜTZOW (derstandard.at) so beschrieben...

Ein Leser ohne Furcht, mit Tadel

René Haselbacher war als Radprofi ein Sprinter mit gutem Ruf, aber zuweilen schlechter Nachrede. Gute Kleidung war dem Burgenländer als Sportler ebenso wichtig, wie sie ihm als Unternehmer ist. Vielen blieb er aber total abgerissen in Erinnerung Wien – Den schönen Zeitvertreib des Zeitungsausschnittsammelns hat René Haselbacher sen. René Haselbacher jun. vielleicht nicht in die Wiege gelegt. Dass der dritte Haselbacher in Folge auf dem Rad gute Figur macht, scheint aber gesichert. Der Junior gebe mit seinen achteinhalb Jahren zu den schönsten Hoffnungen Anlass, sagt der Senior, der seinerseits die schönsten Hoffnungen seines Vaters erfüllt, dem ambitionierten Hobbyfahrer Valentin Haselbacher aber auch Sorgen bereitet hat. Denn der mittlere der Haselbacher-Männer war ein Sprinter. Und als solcher oft schwer sturzgefährdet. Nicht selten zog er sich tatsächlich großflächige Asphaltausschläge zu, das eine oder andere Mal hat er sich auch schwerer verletzt. Und obwohl René Haselbacher ein durchaus erfolgreicher Profi war, blieb er vielen – Experten und Fans, aber auch nicht Radaffinen – durch zwei Unfälle und die dabei entstandenen Bilder im Gedächtnis.

Geschmacklosigkeit

Am 8. Juli 2003, im Finish der dritten Etappe der Tour de France in Saint-Dizier, kam Haselbacher nach einer Berührung mit dem australischen Sprinter Robbie McEwen schwer zu Fall, zog sich doppelte Rippenbrüche und schwerste Abschürfungen zu, schleppte sich aber, nur noch leidlich bekleidet, ins Ziel. Fast exakt ein Jahr später, am 9. Juli 2004, war Haselbacher nicht mehr imstande, die sechste Tour-Etappe in Angers zu beenden. Nach einem Sturz lag er mit einem Nasenbeinbruch und neuerlich doppelten Rippenbrüchen in seinem Blut. McEwen eilte herbei, um den buchstäblich am Boden Zerstörten wüst zu beschimpfen, "er hat mich zur Sau gemacht". Eine Geschmacklosigkeit, noch dazu eine grundlose. Denn Haselbacher war in dem Moment der Lenker gebrochen, als er den Zielsprint für seinen Gerolsteiner-Teamkollegen Danilo Hondo anziehen wollte. "Danach ist jeder gestürzt, ich habe alle mitgenommen, von Lance Armstrong abwärts." Neben der Gesundheit war zunächst auch der Ruf ruiniert. Dafür sorgte McEwen, der schon nach dem Crash im Jahr zuvor Haselbacher als unverantwortlichen Riskierer, der Lücken suche, wo es keine gebe, gebrandmarkt hatte. "Er war damals einer der besten Sprinter, deshalb galt, was er sagte." Selbst Haselbachers Freund und Teamkollege Peter Wrolich und Gerolsteiner-Teamchef Hans-Michael Holczer wollten an den Lenkerbruch vor dem Sturz erst glauben, als das derangierte Opfer im Krankenhaus mit letzter Kraft auf seiner Version beharrte. 

Lesen und Timing

Dem Reiz des Massensprints kann sich René Haselbacher dennoch auch heute nicht entziehen, "weil ich das lesen kann. Timing ist das Wichtigste. Und wer bremst, der verliert. Ich kann den Stress, der da aufkommt, noch gut nachvollziehen. Bergauf oder im Zeitfahren gibt's nur Anspeiben oder Nichtanspeiben, aber diesen Stress hast du nicht." In frühen Jahren war René noch nicht klar, welcher Art von Strapaz er sich mit mehr Erfolg aussetzen würde, wohl aber, dass sein Glück im Rennsattel liegen würde. Mit zehn Jahren sah er hingerissen bei der Österreich-Rundfahrt zu, schnupperte nach Muskelstartöl der Marke Sixtus, das die Giganten der Landstraße auf ihre rasierten Beine schmierten ("Das habe ich heute noch in der Nase"), und sammelte, ja genau, Zeitungsausschnitte. Mit 13 radelte er hinter Vater Valentin über den Großglockner, mit 15 löste er seine erste Rennlizenz.

Radsportgötter auf dem Rechner

Sicherheitshalber hatte der Burgenländer aus Unterwart, der unter der Woche in Wien aufwuchs, weil der Vater für Manner arbeitete, die HTL zu absolvieren. Das Cover seines Taschenrechners zierten Bilder von Claudio Chiappucci und Miguel Indurain, zierten also Radsportgötter. Zwei Wochen vor der Matura startete René Haselbacher in seine erste Österreich-Rundfahrt. Er stieg, um zu lernen, frühzeitig ab, "als bester Österreicher zu diesem Zeitpunkt". 1997 und 1998 brillierte er als Vierter bzw. Sechster bei der U23-WM, Lohn war der erste Profivertrag beim Team Gerolsteiner. Bei den Profis kristallisierten sich René Haselbachers Stärken im Sprint nach schweren Etappen und im Positionsfahren heraus. Er lernte Rennen zu lesen, lernte, wie die Stars durchs Feld zu führen sind. Alexander Winokurow und Alberto Contador profitierten später davon im Team Astana.

Das große Idol

René Haselbachers Vorbild, ja Held war aber der Italiener Mario Cipollini. "Er hat den Sprinterzug perfektioniert." Im taktischen Konzept, mit bis zu sechs Fahrern im Finish das Tempo an der Spitze hoch zu halten, Ausreißversuche zu vereiteln und den Star des Teams möglichst ausgeruht zum entscheidenden Antritt zu bringen, spielte René Haselbacher oft den vorletzten Mann vor dem Auserwählten. So einer gewinnt nicht oft, wird aber geschätzt. Herrn Cipollini hat René Haselbacher zweimal – 2002 beim Giro d'Italia – nur fast geschlagen, dafür trug er wie dieser weiße Radhosen. "Die hatten nur Cipo, Hondo, McEwen und ich." Das Faible für Bekleidung ("Gut angezogen sein war mir immer wichtig") wurde während der Profikarriere befeuert, "bei Meetings mit Bekleidungsausrüstern. Mir hat das Individuelle getaugt".

Ohne Hader

2011 beendete René Haselbacher seine Karriere. Ohne mit jenen zu hadern, die sein Metier durch Doping in Verruf gebracht hatten. "Ohne einen Armstrong, einen Jan Ullrich, die einen Boom ausgelöst haben, wäre Gerolsteiner nicht eingestiegen, und ich hätte nicht meinen ersten Profivertrag bekommen." In seinem Unternehmen RH77 widmet er sich dem Entwerfen und der Herstellung individueller Radbekleidung. Partnerin ist ihm dabei seine aus Kapstadt stammende Ehefrau Suzanne, die er bei einem Trainingsaufenthalt in Südafrika kennengelernt hatte. Die Familie lebt gut die Hälfte des Jahres am Fuße des Tafelbergs. Eine besondere Verbindung hat er nach wie vor zur Österreich-Rundfahrt. Vom Zeitungsausschnitte sammelnden Fan über den Teilnehmer, Etappensieger, Autochauffeur für VIP-Gäste bis hin zum Sponsor ("Das hat noch kein ehemaliger Etappensieger vor mir gemacht") war René Haselbacher alles – der Kreis hat sich geschlossen. Fast, denn der jüngste Haselbacher gibt ja zu den schönsten Hoffnungen Anlass.

Sigi Lützow